Interessantes aus der Endoskopie (009) - Papillenkarzinom

Eine 69-jährige Patientin kam wegen zunehmender Cholestase (Anstieg der Gallenwerte im Blut) zur Durchuntersuchung.

In der radiologischen Bildgebung wie auch in der Endosonographie (endoskopischer Ultraschall) zeigte sich eine exzessive Cholangiektasie (Erweiterung des Gallengangsystems) mit einem maximalen Diameter des Ductus hepatocholedochus (Hauptgallengang) von ca. 3cm - das normale Kaliber beträgt ca. 0,5cm, es wurde eine Papillen-Läsion sonographisch unklarer Dignität konstatiert.
In weiterer Folge wurde eine ERCP (Endoskopische Retrograde Cholangiopancreaticographie) durchgeführt, hier fand sich ein äußerst suspekter Befund der Papilla Vateri (Mündungsstelle des Gallenganges in den Zwölffingerdarm). Es erfolgte eine Papillektomie (endoskopische Totalabtragung der Papilla Vateri mit einer Stromschlinge) - die Histologie ergab ein geringgradig differenziertes ductales Adenokarzinom.
In weiterer Folge wurde eine Whipple-Operation durchgeführt.
Am obigen Bild ist die äußerst suspekte vorgwölbte Papilla Vateri vor der Papillektomie zu sehen, auch die umgebende Duodenalschleimhaut (Zwölffingerdarmschleimhaut) ist endoskopisch suspekt und wirkt tumorinfiltriert.

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