Interessantes aus der Endoskopie (004) - Eosinophile Ösophagitis

Ein Bild aus meiner Schatzkiste...

Ein 42-jähriger Pat. unterzog sich einer Gastroskopie wegen seit längerer Zeit bestehender Dysphagie (Schluckbeschwerden) v.a. betreffend feste Speisen. Bei gezielter Anamnese erzählte der Pat., dass ihm in den vergangenen Monaten 2 mal ein Fleischstück in der Speiseröhre steckengeblieben war, das der Pat. aber jeweils durch forciertes Nachschlucken bzw. Nachtrinken weiterbefördern konnte.
In der Gastroskopie fand sich dieser sehr auffällige geriffelte Aspekt der Speiseröhrenschleimhaut, die Schleimhaut war auch sehr kontaktvulnerabel. Dieser endoskopische Befund ist sehr typisch für eine sogenannte eosinophile Ösophagitis - eine Erkrankung, die auch als Asthma der Speiseröhre bezeichnet wird. Durch Allergene in der Nahrung entsteht eine spezifische Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut mit typischem makroskopischen und mikroskopischen Bild.
Leitsymptom ist die Dysphagie (Schluckstörung bzw. Schluckbeschwerden), typischerweise haben betroffene Patienten Schwierigkeiten feste Nahrung wie Brot oder Fleisch zu schlucken - v.a. wenn sie große Bissen hinunterschlucken ohne ausreichend zu kauen. Auch die Inbolisation in der Speiseröhre (also das Steckenbleiben von Nahrungsbestandteilen wie Fleischbrocken) ist sehr suspekt auf das Vorliegen einer eosinophilen Ösophagitis. Oft besteht bei diesen Patienten zusätzlich auch ein allergisches Bronchialasthma oder andere allergische Erkrankungen.
Die Diagnose "Eosinophile Ösophagitis" muss histologisch gesichert werden durch Gewebsprobenentnahmen aus der Speiseröhre.
Die Therapie besteht in einer topischen Corticoid-Therapie (Jorveza - Schmelztablette mit dem Wirkstoff Budesonid).
Bei diesem Pat. wurde die endoskopische Verdachtsdiagnose einer eosinophilen Ösophagitis histologisch bestätigt. Seit Einleitung der topischen Cortison-Substitution ist der Pat. beschwerdefrei und hat insbesondere keinerlei Schluckbeschwerden mehr.

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